Es wird Frühling – und pünktlich zum März 2022 ist sie da:
Die eigentlich schon für Ende Juli 2021 angekündigte Quick Mill Sunny – eine Maschine mit Thermoblock für den schnellen Start bei der Zubereitung von Espresso UND einem 1,5 Liter Boiler für die perfekte Dampfpower.
Optisch kann sie es nicht verbergen, Elemente aus der Ascaso Steel, der Ascaso Baby-T und der Bellezza Bellona aufzunehmen. Während die Steel aber reines Thermoblock-Gerät ist (wahlweise als UNO oder DUO) und die Bellezza ein echter Dual-Boiler ist, tastet sich die Sunny an die Technologie der Ascaso Baby-T heran und kombiniert den praktischen Thermoblock mit der Kraft des Boilers. Preislich liegt sie oberhalb der Ascaso Steel Duo, ist aber günstiger als die Baby T.
Dabei fällt schon beim Auspacken auf, dass die Sunny einiges anders macht - was vor allem am seitlich angebrachten Hebel auffällt: Hier packt einen ein leichtes IKEA-Feeling, darf man doch den Hebel mit Hilfe eines kleinen Inbusschlüssel festschrauben und ihn anschließend mit einen von Kopfhörern bekannten Klinkenstecker mit der Maschine verbinden. Auch fällt auf, dass an der Spitze des Hebels ein Druckknopf angebracht ist. Und damit wir auch klar, dass der Hebel nicht wie bei den Marktbegleitern für den Dampfbezug gedacht ist, sondern - Zitat aus der Anleitung:
„Über den seitlichen Handhebel können die Geräteparameter und die Kaffeedosierung konfiguriert werden, ebenso die Druckeinstellung der Brühgruppe und des Vorbrühens“
Heißt: Der Hebel ist mein Joystick für die vielen Einstellmöglichkeiten der Quick Mill Sunny!
- Hebeltaste fünf Sekunden gedrückt halten = Einstellung für Heißwasserdosierung,
- Hebeltaste 10 Sekunden drücken = Maschinentemperatur einstellen,
- Hebeltaste einmal drücken = Kaffeeausgabe starten
- Hebeltaste nochmal drücken = Kaffeeausgaben stoppen
- Hebel bei Ausgabe bewegen = Brühdruck erhöhen oder senken
Das ist sicher etwas gewöhnungsbedürftig, aber für Home-Barista die gerne flexibel Einfluss auf den Brühdruck nehmen wollen eine sehr komfortable Lösung.
Auch in Sachen Tamper geht die Sunny einen eigenen Weg. Wer den Ascaso-Tamper in Hantelform kennt wird sich mit der „gestauchten Sunny-Hantel“ wundern. Aber hier steckt auch der Clou im Detail: Der Tamper lässt sich über einen Magneten neben der Brühgruppe festmachen (wie vielleicht bei Modellen mit integrierter Mühle bekannt). Zum Tampen empfehlen wir aber den Tamper in die Hand zu nehmen.
Schön gelöst ist das kleine Display. Hier werden nicht nur Zahlen angezeigt, sondern der Inhalt über kleine Grafiken erläutert. Brüh- und Kesseltemperatur, Timer, Pre-Infusion, Füllstandanzeige für den Wassertank, Eco-Mode lassen sich so komfortabel erreichen und einstellen.
Hervorheben sollte man auch, dass die Quick Mill Sunny wie auch die Ascaso Baby T mit einem Smartphone verbunden werden kann. Dies geschieht aber nicht wie sonst üblich über eine Bluetooth Verbindung, sondern über ein WLAN welches die Maschine aufbaut.
Auch sonst ist die Sunny an einigen Stellen bestrebt, etwas anders zu machen. So ist der Lieferumfang mit dem „Barista-KIT“ in der Klasse ohne Vergleich: Bodenloser Siebträger, verschiedene Dampfdüsen, Espresso-Tassenerhöhung, Siebe in drei Größen, Milchkännchen, Bürste, Pinsel – hier fehlt wohl nichts, was für einen Start gebraucht wird.
Das wohl ungewöhnlichste Zubehörteil ist ein mitgelieferter kleiner Spiegel, für den die Anleitung folgende Verwendung nennt:
„Der Spiegel kann nützlich sein, um die ersten Kaffeetropfen aus dem bodenlosen Siebträger leichter und deutlicher zu sehen, während Sie vor dem Gerät stehen und zwar ohne sich bücken zu müssen.“ – Man soll den Spiegel auf das Abtropfgitter stellen und so ausrichten, dass man den Auslauf sehen kann.
Fazit:
Die Quick Mill Sunny ist eine Siebträgermaschine, die einige Funktionen und Technologien aus bekannten Modellen aufgreift, es aber versteht, sich an zahlreichen Stellen abzugrenzen.